SENONER |
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GOLFHOTEL St. Vigil, Seis am Schlern, 2016 |
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Vorspann Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des ersten Weltkrieges entwickelte sich in Südtirol ein Nobeltourismus, der mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges ein jähes Ende fand. In dieser kurzen Zeit wurden nicht nur in den Städten Bozen und Meran, sondern auch in den Landgemeinden Grandhotels mit höchsten Luxusansprüchen errichtet. Die Hotelarchitekur war im damaligen Südtirol von internationalen und städtischen Stilrichtungen geprägt. Sie war dem Stile der Belle Époque ebenso unterworfen, wie dem Jugendstil unter dem Einfluss Wiens, dem Neoklassizismus der Luxushotels an der Côte d‘Azur und deren alpinen Schwestern, dem Wolkenkratzerdorf Bad Gastein oder dem schweizerischen St. Moritz. Mit dem Fortschreiten des Alpintourismus drang die Hotelarchitektur in die südtiroler Bergwelt vor, es entstanden das Grand Hotel Karersee oder das Grand Hotel Pragser Wildsee, das Parkhotel Holzer am Ritten im alpinen Jugendstil oder das Grandhotel Gröbner und das Palasthotel in Gossensass. |
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Der Bauplatz Der steile Bauplatz befindet sich am Waldrand des sagenumwobenen und vom Minnesänger Oswald von Wolkenstein viel besungenen Hauensteiner Waldes, am Fuße des Schlernmassivs. Der Blick öffnet sich in die sanfte hügelige Mittelgebirgslandschaft des Hochplateaus. Im Hintergrund der Schlern und im Vordergrund der Golfplatz. Der Blick auf den Schlern wird vom Wald verstellt und erst in den oberen Stockwerken frei. |
Zergangen ist mein Herzeweh Oswald von Wolkenstein |
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Die Idee und das Erscheinungsbild des Hotels Die Inspiration für das Hotel suchen wir in der Landschaft und den Bergen. Wir suchen sie aber auch bei den intelligent geplanten Hotels vergangener Epochen. Urlaub machen und Verreisen ist etwas sehr positives, warum also ein Hotel verstecken? Ein Gebäude tritt dann mit der Landschaft in den Dialog, wenn es durch Form, Material und Topografie ein Teil der Landschaft wird. Kein Fremdling also, sondern ein Teil der Landschaft, ein Zeichen im kulturellen Landschaftsbild. Verbindet man den oberen Waldrand in einem Schwung mit dem isolierten westlichen Waldstück, dann entsteht eine geschwungene Waldzunge. Entlang dieser Waldzunge wird das Hotel hineingebaut. Einzelne Quader aus rötlichem Porphyr werden in das steile Gelände gebettet, sie bilden den Sockel des Hotels. Einzig ein Volumen aus Holz und Stein erhebt sich aus der Geländemulde. Dieses Volumen wird durch die geschwungene Fassade aus hellem Dolomitgestein zum sichtbaren Zeichen in der Landschaft. |
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Der spannungsgeladene Ort zwischen Wald und freier Landschaft soll im Hotel spürbar werden. Die gemeinschaftlichen Bereiche sind in dem geerdeten Sockelvolumen untergebracht. Die Vegetation fließt durch die Sockelzone hindurch. Die bepflanzten Höfe und Freibereiche, sowie die gänzlich begrünten Dächer verschmelzen mit der Vegetation des Waldrandes. Das Hotel bettet sich in die Landschaft ohne sich zu verstecken. Das geschwungene Volumen beherbergt die Hotellobby und die Zimmer. Die Form ergibt sich aus dem Ausblick und dem Sonnenverlauf, dem die Räume folgen. Das Volumen wirkt kleiner als es ist, weil die geschwungen Form die wahre Länge verbirgt. Die Zimmer und Suiten für 150 Gäste treten hinter der ornamentalen Fassade subtil in den Hintergrund. Die dem Wald zugewandte Fassade ist gänzlich aus Holz und Glas gestaltet, mit Ausblicken in den Wald und auf das Bergmassiv. Die Gesamterscheinung der Hotelanlage ähnelt der Geologie der Dolomiten. Aus den Porphyrsockeln des Mittelgebirges erheben sich die schroffen Felswände und hell aufleuchtenden Bergspitzen der Dolomiten. Die bleichen Berge. Die Hotelanlage erschließt sich im Inneren und Außen über Wege und Plätze. Diese Wege gliedern die Baukörper und sind Teil des Konzeptes. Der Badebereich ist über eine verglaste Promenade mit dem Haupthaus verbunden. Die Gäste die sich in der Hotelanlage aufhalten möchten, können den Hauensteiner Wald und den Hotelgarten in einem Rundgang erwandern. Ein Spazierweg ausgestattet mit Aussichtsplätzen und Sitzbänken umschließt die gesamte Hotelanlage. Die Spazierwege sind fahrtauglich für Golf Caddys. Damit erreicht man die Chalets bequem mit einem Elektrofahrzeug. Der oberhalb des Hotels vorbeiführende Fuß- und Radweg, der alte Fuhrweg von Seis nach Völs, ist über den Zimmertrakt erreichbar. Ein Morgenlauf kann somit bequem vom Zimmer aus starten. |
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Der Hoteleingang und Empfangsbereich Die vertikale Anordnung der Hotelbereiche ermöglichen es der Hotellobby einen freien Rundumblick auf den Wald und die Landschaft zu geben. Dem Hoteleingang ist ein kleiner Platz vorgelagert. Hier kann der Gast sein Auto ausladen und einen ersten Ausblick in die Landschaft und auf den Golfplatz genießen. Dieser Ausblick setzt sich fließend im Innenraum fort. Der gesamte Lobbybereich ist ein transparentes Stockwerk mit einer geschwungenen Glasfront. Der Hotelbau zeigt sich am Vorplatz von der Schmalseite und lässt der Landschaft den Vortritt. Der Hoteleingang und die Lobby sind klein und familiär gehalten. Ein fließendes Raumkontinuum mit umlaufenden Panoramablick, der die Stimmungen der Landschaft einfängt. Die späte Wintersonne kann durch die Lobby hindurchfließen. Der Innenraum ist ein offenes Raumkontinuum mit Rezeption, Kaminzimmer, Lesebereich, Hotelbar und Terrasse. Der Raum wird von säulenartigen Volumen getragen, in ihnen verbergen sich die Treppenhäuser und Aufzüge. Die Haupttreppe schraubt sich frei von der Lobby bis in den Gastronomiebereich und ermöglicht ein kommunikatives Sehen und Gesehen werden. |
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Die Zimmer und Chalets Die Zimmer und Suiten sind über zwei Vertikalerschließungen auf kurzen Wegen mit der Hotellobby verbunden. Lange Wege und vor allem dunkle Gänge zu den Zimmern bleiben dem Gast erspart. Jedes Zimmer hat die Nachmittagssonne, die Mehrzahl der Zimmer die südliche Wintersonne und einige noch dazu die Morgensonne. Alle Zimmer verfügen über großzügige Balkone. Die Aussicht ist so beeindruckend, dass Qualität vor Quantität gilt. Die ornamentale Fassade besteht aus großen und kleineren Öffnungen, die gezielte Landschaftsbilder einfangen. Intimere Zimmerbereiche und die Badezimmer sind diskret hinter der geschlosseneren Fassade positioniert und haben über die kleineren Öffnungen Postkartenausblicke in die Landschaft. Die Vorräume zu den Zimmern und die Zimmergrundrisse wechseln, durch den Schwung des Baukörpers, stetig ihre Form und Raumeinteilung. Anstelle sich wiederholender Stockwerke, mit langen Balkonfassaden, wiederspiegelt sich die Vielfalt der Zimmer und Freibereiche in einem Fassadenornament. Einige Zimmer sind zweiseitig ausgerichtet mit Bezug zum Wald und zur Hügellandschaft. Ein Großteil der Zimmer hat die Wintersonne, welche am frühen Nachmittag über den südlichen Hauensteiner Wald hereinstreift. Die Zimmer und Suiten des Dachgeschosses haben Öffnungen im Dach zum Schlernmassiv. Im höchsten Bereich des Grundstücks, am oberen Waldrand, sind die Chalets positioniert. Eingebettet in den Wald um einem kleinen Schwimmteich mit eigenem Saunahaus gruppiert, haben sie einen freien Ausblick über das Hotel hinweg. Jedes Chalet ist individuell gestaltet, es gibt keine Aneinanderreihung gleicher Typen oder Formen. Die Chalets sind mit Golf Caddys erreichbar. Ein schneller fussläufiger Zugang zur Lobby ist über die Aufzüge und Treppen des Zimmertraktes möglich, der in jedem Stockwerk an den steilen Hang andockt. |
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Das Clubhaus Das Golfclubhaus ist an die Hotellobby angebaut. Der Zugang erfolgt extern über den Hotelvorplatz. Intern ist das Clubhaus funktionell mit der Hotelrezeption verbunden. Die Nebenräume mit Umkleiden und die Garage der Golf Caddys sind unter dem Hotelvorplatz angeordnet. Das Clubhaus, die Caddy Garage und die Parkgarage, die Bar und das Restaurant liegen eng beieinander. Der Hotelvorplatz ist mit einer spiralförmigen Rampe mit der unteren Ebene verbunden. Eine Schnellverbindung für Fussgänger und Caddyfahrer. Golfspieler und Golf Caddys zirkulieren so wie selbstverständlich auf dem Hotelvorplatz und verbreiten ein entsprechendes Flair. Für Neukunden des Golfplatzes sind die Bereiche übersichtlich und gut sichtbar angeordnet. Für Clubmitglieder sind die Bereiche einfach und auf schnellem Wege erreichbar. |
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Das Gastronomiehaus Gespeist wird in einem eigenen Gebäude. Das Gastronomiehaus befindet sich auf einem tiefer liegenden Niveau mit Bezug zum Golfplatz und zum Garten. Das Gastronomiehaus ist eingeschossig um einen Innenhof angeordnet und zwischen Gästehaus und Badehaus in den Hang gebettet. Der vom Hang gelöste Innenhof gibt den Blick frei auf die südlichen Bergspitzen des Schlernmassivs und lässt die Morgensonne und Wintersonne tief in die Säle eindringen. Für die windigen Tage bietet der Innenhof einen windstillen geschützten Außenbereich. Der Bar und den Sälen ist eine überdachte Terrasse vorgelagert. Ein großer sonniger Garten reicht bis an das Gastronomiehaus heran und treppt sich zum Golfplatz hin in mehreren Stufen ab. Der jetzige Standort des Hotel Sonne wird zum Garten umgestaltet und die Golfcaddyzufahrt zur Driving Ranche entsprechend verlegt. |
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Das Badehaus Schwimmen, Saunen und Entspannen kann der Gast im Badehaus. Keine unterirdische Wellnessanlage im Keller des Hotels, sondern ein eigenes Haus dafür. Das Badehaus steht am Ende der Hotelanlage am Rande der südwestlichen Waldzunge. Wellnessen ist eine Tätigkeit die man mit Vorliebe in der kalten Jahreszeit ausübt. Das Konzept des Badehauses verkörpert dies. Die Räume öffnen sich in alle vier Himmelsrichtungen. Eingefangen wird die dämmrige Lichtstimmung des Hauensteinerwaldes im schwach schimmernden Winterlicht, die bräunlich, rötlich leuchtende Landschaft des Laranzerwaldes, der stahlblaue Winterhimmel, das kräftige Grün der Landschaft im Sommer, die beeindruckende Wolkentürme die über den Schlern mit kräftigen Gewittern hereinbrechen. Der Gast soll diese Stimmungen und Bilder bleibend in Erinnerung behalten. Die Transparenz des obersten Stockwerks lässt die Landschaft durch den Raum hindurchfließen. Die Distanz zum Hotel und die vertikale Anordnung der Badezonen wahrt die gewünschte Ruhe und Intimität, sowohl zum Hotel, als auch zwischen den Bereichen im Badehaus. Über einen bergseitigen Innenhof und eine eingeschnittene Terrasse gegen Südwesten wird die Wintersonne tief in das Gebäude hereingeholt. Die introvertierten Zonen für die Anwendungen und Saunen stehen im Kontrast zu den großzügigen Fassadenöffnungen der Ruheräume und des Schwimmbadbereichs. |
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Verkehrskonzept, Warenfluss und Personalwege Der aufkommende Verkehr durch den Warenfluss und des Personals wird sehr hoch sein. Die Zufahrtsstraße wird im Bereich des Bauareals abschüssig und im Winter entsprechend rutschig. Die lärmenden Lkws und Pkws sollen dieses letzte Teilstück so wenig wie möglich befahren müssen. Das Wegfahren im steilen Wegstück erzeugt zudem großen Lärm im Hotelareal und muss minimiert werden. Der Hotelgast parkt bei der Anreise auf dem Hotelvorplatz. Von dort kann die Hotelgarage direkt angefahren werden. Die tägliche Ein- und Ausfahrt erfolgt über eine eigene Garagenzufahrt. Die offenen Gästeparkplätze werden mit einer begrünten Pergola beschattet und verdeckt. Der Hotelvorplatz ist so konzipiert, dass auch große Busse wenden können. |
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